Sportunfälle – was tun?

Sportunfall - was tun?

Ob Prellung, Verstauchung, Zerrung oder Überlastung – das Verletzungsrisiko ist beim Sport hoch. Mit diesen Tipps können Sie vorbeugen. Hier erfahren Sie auch, welche erste Hilfe bei Sportunfällen sinnvoll ist.

Inhalt:
Erste Hilfe bei Sportunfällen
Vermeidung von Verletzungen
Muskelprellung
Muskelkater
Muskelzerrung
Muskelfaserriss
Muskelriss
Kreuzbandverletzung
Sprunggelenk
Achillessehnenruptur
Tennisarm
Golferellenbogen
Behandlung von Sportunfällen

Erste Hilfe bei Sportunfällen

Die Versorgung bei Sportunfällen erfolgt nach der sogenannten PECH-Regel:

P-Pause: Belasten Sie sich nicht weiter.

E-Eis: Kühlen Sie die verletzte Stelle. Nehmen Sie einen Eisbeutel, Kältespray oder Kühlpack. Achten Sie darauf, dass die Haut nicht zu kalt wird.

C-Compression: Ein elastischer Verband erhöht den Druck auf das Gewebe. Dadurch verringern sich Einblutungen und Schwellungen. Den Druckverband nicht zu stark anlegen, damit die Blutversorgung nicht behindert wird.

H-Hochlegen: Weitere Schwellungen und Einblutungen werden reduziert.

Wann zum Arzt?

Bei folgenden Zeichen sollten Sie nach den Regeln der ersten Hilfe versorgen und einen Arzt aufsuchen:

  • Taubheitsgefühl
  • erkennbarer Knochenbruch
  • starke Blutung
  • anhaltende oder starke Schmerzen
  • eingeschränkte Bewegung
  • ungutes Gefühl
  • Benommenheit

Vermeiden von Verletzungen

Das Risiko für Sportunfälle lässt sich durch folgenden Maßnahmen verringern:

  • effektives Aufwärmen vor der Belastung: Eine ausreichende Versorgung der Muskeln und Bänder mit Nährstoffen und Sauerstoff ist die Grundvoraussetzung für ein effektives Training. Unterversorgte Bereiche sind anfälliger für Verletzungen. Der Körper benötigt etwas Zeit, um die Blutversorgung an die Anforderung anzupassen. Das Auswärmen gibt den entsprechenden Impuls.
  • Dehnen nach dem Sport: Dehnen Sie sich regelmäßig nach der sportlichen Belastung. Ihre Beweglichkeit wird verbessert und das Verletzungsrisiko sinkt. Dehnen Sie sich nicht zu stark vor dem Sport. Gerade dann ist Ihr Körper noch nicht aufgewärmt und die Dehnungsübungen können zu Schäden führen.
  • keine extremen Belastungen: Steigern Sie Ihr Training kontinuierlich aber in einem angemessenen Rahmen. Zu starkes Training überfordert die Bänder, Gelenke und Muskeln. Der Körper benötigt Zeit, um sich an die gestiegene Belastung anzupassen.
  • Zeit zur Regeneration: Gönnen Sie Ihrem Körper nach dem Sport ausreichende Pausen. Können sich Ihre beanspruchten Bänder und Muskeln nicht regenerieren, sind Sie anfälliger für Verletzungen.

Typische Sportverletzungen

Muskelprellung

Muskelprellungen entstehen häufig durch Schläge, Tritte, Stöße oder Aufprälle.

Beschwerden: Schmerzen und Bluterguss (Hämatom).

Behandlung: Ein Druckverband stillt die Gewebeeinblutung und hilft gegen die Schmerzen. Daneben ist Kühlen und Hochlegen wichtig. Pausieren Sie, bis die Beschwerden abgeklungen sind.

Muskelkater

Ein Muskelkater entsteht durch die Verletzung von winzigen Muskelfasern (Mikrotraumen der Muskelfibrillen). Bei starker Beanspruchung werden die Muskelfasern gedehnt und bilden Einrisse. Die Schmerzen bilden sich aber erst nach einigen Stunden aus. In dieser Zeit kommt es zur Wassereinlagerung (Oedem) in die Fasern. Diese Anschwellung führt zu dem typischen Dehnungs- und Druckschmerz.

Beschwerden: Schmerzen bei Belastung (Dehnung) und Druck.

Behandlung: Die Faserverletzungen heilen in der Regel nach maximal einer Woche aus. Schonen Sie die betroffenen Muskelpartien bis zur Besserung, ansonsten ist das Risiko für ernsthafte Verletzungen und gravierende Muskelfaserrisse erhöht (s.u.). Kälte- oder Wärmeanwendungen können den Schmerz lindern, haben aber keinen heilenden Effekt. Ausstreichungen oder sanfte Massagen sind hilfreich, um die Schwellungen abzubauen. Ebenso kann ein warmes Bad oder Sauna angenehm sein. Sollten die Schmerzen nach zwei bis drei Wochen bestehen, lassen Sie sich von einem Arzt untersuchen.

Muskelzerrung

Muskelzerrungen entstehen häufig nach starken Beanspruchungen mit pausenlosen Wechsel zwischen Beschleunigung und Abbremsen (z. B. Handball, Fussball, Badminton).

Beschwerden: Der betroffene Muskel reagiert mit einer deutlichen Verspannung. Später können sich krampfartige Schmerzen entwickeln. Die Beschwerden sind oft mit Schwellungen verbunden.

Behandlung: Als erste Hilfe empfiehlt sich die PECH-Regel.

Vor dem Sport sollte auf eine ausreichende Aufwärmphase geachtet werden. Bandagen können stabilisieren und die Gefahr von Verletzungen mindern.

Muskelfaserriss

Die Muskelfaserrisse entstehen häufig durch unzureichendes Aufwärmen oder Überlastung.

Beschwerden: Typisch ist ein messerstichartiger Schmerz im entsprechenden Muskel mit schmerzhafter Bewegungseinschränkung.

Behandlung: Im Akutfall ist die PECH-Regel wichtig. Die Muskulatur sollte bis zu Ausheilung nicht belastet werden. Zusätzlich können schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente angewendet werden. Bei ausgeprägten Verletzungen kann eine Operation notwendig sein.

Muskelriss

Sind beim Faserriss nur Anteile des Muskels betroffen, ist beim Muskelriss der komplette Muskel durchtrennt.

Beschwerden: Typisch sind stechende Schmerzen mit einem verdickten Muskel und Blutergüsse (Hämatome). Die Bewegung ist meist aufgehoben.

Behandlung: Als erste Hilfe ist die PECH-Regel anzuwenden. Bei erheblicher Verletzung kann ein operativer Eingriff erforderlich sein.

Kreuzbandverletzung

Kreuzbandverletzungen treten besonders häufig bei Sportarten auf, bei denen abrupte Richtungsänderungen mit Drehungen auf dem Standbein vorkommen (z. B. Fußball, Skifahren, Tennis, Squash oder Eishockey). In leichten Fällen ist nicht das gesamte Band gerissen, sondern es sind nur die inneren Fasern betroffen und die äußere Ummantelung ist gedehnt. Eine Untersuchung gibt Hinweise auf die Verletzung des vorderen oder des hinteren (seltener) Kreuzbandes. Die genaue Bestätigung kann mit einer Arthroskopie (Kniegelenkspiegelung) oder MRT erfolgen.

Beschwerden: Schmerzen im Kniegelenk und Gefühl der Instabilität.

Behandlung: Je nach Aktivität muss zwischen operativen Eingriff und konservativer Behandlung gewählt werden. Ohne Operation wird eine Schiene (Knieorthese) verordnet, die das Kniegelenk stabilisiert. Die Stärkung der Muskulatur wirkt sich stabilisierend auf das Gelenk aus.

Sprunggelenk

Die Sprunggelenke werden beim Sport stark belastet. Daher sind besonders Verletzungen ihrer Außenbänder häufig.

Beschwerden: Starke Schmerzen beim Auftreten. Eine ärztliche Untersuchung ist zum Ausschluss von Bänderrissen oder Knochenbrüchen empfohlen.

Behandlung: Im Akutfall wird das PECH-Prinzip angewendet. Je nach Verletzungsgrad erfolgt die Behandlung von Schonung über Ruhigstellung mittels Sprunggelenkorthese bis hin zur Operation.

Achillessehne

Die schmerzhafte Reizung der Achillessehne wird Achillodynie genannt. Die Achillessehne bildet den Übergang zwischen Wadenmuskulatur und dem Ansatz an die Ferse. Kräfte bis zum Zehnfachen des Körpergewichts wirken beim Laufen und Springen auf diesen Bereich. Nach langer Fehl- oder Überlastung können sich kleine Verletzungen an der Sehne und dem umliegenden Gewebe ausbilden. Werden diese Mikrorisse nicht vollständig regeneriert, wird bei jeder weiteren Belastung ein neuer Reiz gesetzt.

Beschwerden: Im Anfangsstadium der Achillodynie treten die Beschwerden etwa einen Tag nach der Belastung auf und verschwinden ohne Therapie in den nächsten Tagen. Meist ist nur eine Seite betroffen, seltener beide Sehnen. Im späteren Verlauf bestehen Schmerzen auch während der Bewegung. Besonders der Hackengang (Zehenspitzen zeigen nach oben) und das Stehen auf den Zehenspitzen können schmerzhaft sein. Die Sehne kann druckempfindlich und verdickt sein.

Behandlung: Damit sich die Sehne wieder regenerieren kann, ist die Schonung wichtig. Kühlung im akuten Stadium bzw. Wärmeanwendung nach Abklingen der akuten Reizung kann hilfreich sein. Mit Tapes und Einlagen wird das Gebiet entlastet. Spezielle Dehnungsübungen helfen bei der Heilung der Achillodynie. Faszientherapie und das Spritzen von entzündungshemmenden Medikamenten (Neuraltherapie und Homöosiniatrie) ist zu empfehlen.

Achillessehnenruptur

Ist die Belastung zu stark, kann die Sehne reißen. Häufig bestand vorher eine chronische Achillodynie, die die Zugfestigkeit der Sehne beeinträchtigt hat.

Beschwerden: Beim Riss ist meist ein Knall (Peitschenhieb) zu hören, verbunden mit kurzen heftigen Schmerzen und Kraftlosigkeit.

Behandlung: Die gerissene Sehne wird meist operativ versorgt.

Tennisarm

Der Tennisarm ist eine Folge aus längerer Fehl- oder Überlastung. Es liegt eine Reizung der Sehne vor, die von der Hand zu dem äußeren Teil des Ellenbogens führt.

Beschwerden. Die Mikroverletzungen sind schmerzhaft und können vom Ellenbogen bis in die Hand ausstrahlen.

Behandlung: Eine komplette Ruhigstellung durch eine Unterarmgipsschiene ist nicht mehr zu empfehlen. Jedoch sollte das auslösende Bewegungsmuster vorerst vermieden werden. Daneben ist die Förderung der Regeneration sinnvoll. Häufig bestehen bei längeren Beschwerden Verklebungen, die mit einer Faszientherapie behandelt werden können. Weiter kommen Neuraltherapie und Homöosiniatrie zur Anwendung.

Golferellenbogen

Beim Golferellenbogen liegen die gleichen Mechanismen wie beim Tennisarm vor. Stetige Fehl- oder Überlastung führen hierbei jedoch zu Schmerzen der Sehne, die zum inneren Teil des Ellenbogens führt. Die Behandlung ist vergleichbar mit dem vorweg Geschriebenen.

Behandlung von Sportunfällen

Die Naturheilkunde bietet neben der Schulmedizin effektive Möglichkeiten zur Behandlung von Sportunfällen. Besonders hartnäckige und langwierige Beschwerden können therapiert werden. Leiden Sie unter den Folgen eines Sportunfalls? Dann lassen Sie sich von mir beraten und vereinbaren einen Termin: