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Rückenschmerzen

Rückenschmerzen sind weit verbreitet. Ob Schmerzen im unteren Rücken (z. B. Lumbago, Hexenschuss, Ischias, Lumboischialgie oder LWS-Syndrom), in der Brustwirbelsäule oder Schmerzen in der Halswirbelsäule bzw. im Nacken – sie sind unangenehm und lästig. Die Schmerzen schränken uns ein, wir können uns nicht mehr frei bewegen, schlafen schlechter und sind gereizt.

Die meisten leichten Beschwerden der Wirbelsäule gehen von selbst wieder weg. Liegen aber stärkere Schmerzen im Rücken vor, gerät man in einen Kreislauf, der die Schmerzen verstärkt. Diese Beschwerden lassen sich mit geeigneten Mitteln effektiv behandeln.

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Behandlung von Rückenschmerzen

Rückenschmerzen


Rückenschmerzen – Ursachen

Die Ursachen von Rückenschmerzen sind vielfältig. Es kann nur eine kleine falsche Bewegung sein, die Schmerzen im Rücken auslösen. Aber die Wirbelsäule kann auch schmerzhaft reagieren, nachdem der Körper Zug bekommen hat, durch schweres Tragen, nach einer ungewöhnlichen Belastung oder durch eine ungünstige Schlafposition. Häufig kommen mehrere Faktoren zusammen. Auch degenerative Prozesse (z. B. Verschleiß, Arthrose) können einen akuten oder chronischen Schmerz auslösen.

Bei 80 – 90 Prozent der Rückenleiden liegen Störungen der Muskulatur und der Faszien vor. Krankheiten der Bandscheiben sind weitaus geringer.

Einen Großteil meiner Patienten behandle ich in meiner Praxis aufgrund von Wirbelsäulenbeschwerden. Die Kombination aus verschiedenen Therapien hat sich als sehr wirkungsvoll erwiesen.


Therapie bei Rückenschmerzen

Bei akuten Schmerzen lässt sich durch die Anwendung von unterschiedlichen Behandlungsmethoden schnell eine wohltuende Schmerzerleichterung erreichen. Ebenso werden länger bestehende (chronische) Rückenschmerzen unterschiedlichster Ursache effektiv behandelt. Gerade die verschiedenen Naturheilverfahren wirken sich positiv und nachhaltig auf die Wirbelsäulenbeschwerden aus. In meiner Praxis wende ich mit Erfolg folgende Therapien bei Rückenschmerzen an:

Faktoren der Wirbelsäulenschmerzen

Der Körper kann schon bei geringen Schmerzen in einen Wechselkreis geraten, in dem sich die Beschwerden untereinander verstärken.

Mit der Muskelverspannung treten Muskelverkürzung und Verklebung der Faszien mit Nervenreizungen auf. Die Gelenke werden geschwächt und sind anfälliger für Verletzungen. Mit den Schmerzen wird auch unser autonomes Nervensystem beeinflusst. Das ist das Nervensystem, welches wir nicht willentlich beeinflussen können. Dies führt zu Stress und Anspannung, mit der Folge von noch mehr Verspannungen.

Nerven

Die Nerven werden gereizt und schmerzen. Reflektorisch werden die umliegenden Muskeln angespannt. Die Bewegungen werden schmerzhafter was wiederum die Nerven weiter reizt – ein Kreislauf der sich selbst verstärkt.

Muskeln

Die angespannten Muskeln Verkürzen sich und die Bewegung ist eingeschränkt. Hält der Zustand länger an, wird die weniger beanspruchte Muskulatur abgebaut, da kein Trainingsreiz mehr gegeben ist. Der Körper wird anfälliger für Verletzungen.

Faszien

Die Faszien werden nicht mehr ausreichend bewegt, was zu Verklebung führen kann. Da die Faszien mit sensiblen Nervensträngen besetzt sind, wird die Bewegung weiter schmerzhaft eingeschränkt.

Gelenke

Die Gelenke benötigen für ihre Versorgung mit Nährstoffen die Umspülung mit Flüssigkeit aus der Gelenkkapsel. Die Versorgung ist nur bei vollem Bewegungumfang optimal. Es kann eine Unterversorgung auftreten. Dies erhöht das Risiko für Verschleiß. Außerdem presst die erhöhte Muskelspannung die Gelenkflächen stärker aufeinander, wodurch die Abnutzungen und Reizungen verstärkt werden.

Stress

Die Schmerzen führen zu verstärktem Stress. Sind wir gestresst und angespannt, sendet unser Gehirn Signale aus, um die Muskelanspannung weiter zu erhöhen. Für den Notfall ist das Ideal aber im Dauerzustand werden wir schmerzempfindlicher und leistungsschwächer. Das verursacht Unzufriedenheit und wir gelangen in weiteren Stress und Anspannung.

Anatomie

Der Aufbau des Körpers ist wichtig, um das Zusammenspiel zwischen Wirbelsäule, Muskeln, Faszien, Gelenke und Nerven zu verstehen. Interessant sind die Auswirkungen der einzelnen Systeme, die die anderen Bereiche beeinflussen.

Rückenschmerzen

Wirbelsäule

Wirbelsäule

Die menschliche Wirbelsäule ist hoch interessant aufgebaut. In der Mitte der Wirbelkörper verläuft das Rückenmark vom Kopf bis in die untere Wirbelsäule. Zwischen den Wirbelkörpern treten die Nerven aus und versorgen unseren gesamten Körper. Die Nerven müssen besonders geschützt werden aber dennoch müssen Bewegungen möglich sein. 24 Wirbelkörper sind über Gelenke miteinander verbunden. Zwischen ihnen dämpfen die mit viel Wasser eingelagerten Bandscheiben Erschütterungen ab. Zur Stabilisation sind über 140 kleine Muskeln zuständig, die uns im Gleichgewicht halten.

Faszien

Die Faszien sind eine dünne Schicht aus Bindegewebe, die alle Muskeln im Körper umhüllen. Durch die Faszien gleiten die Muskeln unabhängig aufeinander. Die Faszien selbst sind im gesamten Körper miteinander verflochten und tragen zu unserer Stabilität bei. Liegt eine Verkürzung oder Verklebung in einem Bereich vor, wird der Zug auf andere Gebiete übertragen. Hierdurch können z. B. Schmerzen im Rücken Auswirkungen auf das Knie oder den Fuß haben. Über die Faszien wird die Lymphflüssigkeit abgeführt. Die Bewegung der Muskulatur unterstützt den Fluss der Lymphe. Bei zu geringer Bewegung verklebt die Lymphflüssigkeit die Faszien. Weil die Faszien mit vielen Nerven versorgt sind, führen Verkürzungen oder Verklebungen zu Schmerzen. (s.a. Faszientherapie)

Muskulatur

Ohne Rückenmuskulatur könnten wir nicht stehen sondern würden nach vorne umkippen. Um unseren Körper zu stabilisieren, laufen am Rücken mehrere Muskelstränge vom Becken bis zum Kopf. Diese Muskeln lassen sich in zwei Gruppen einteilen: Eine oberflächliche (Rumpfmuskulatur) und eine tiefer liegende (autochthone) Rückenmuskulatur.

Oberflächliche Rückenmuskulatur

Der Musculus trapezius (Kapuzenmuskel, weil er einer Kapuze ähnlich sieht) und der Musculus latissimus dorsi (großer Rückenmuskel) haben Verbindungen zu den Dornfortsätzen der Wirbelsäule. Diese Rumpfmuskulatur verbindet unsere Wirbelsäule mit den Armen, Beinen, Kopf und Brustkorb. Diese Muskeln können gezielt trainiert werden.

Autochthone Rückenmuskulatur (Rückenstrecker)

Die 143 tiefen Rückenmuskeln werden zusammengefasst auch als Musculus erector spinae („Muskel zum Aufrichten der Wirbelsäule“) bezeichnet. Die einzelnen, meist nur einige Zentimeter langen Muskelzüge sitzen direkt an der Wirbelsäule und verbinden sie über ein kompliziertes System. Jeder einzelne Wirbelkörper ist mehrfach direkt und übergreifend miteinander verknüpft. Wird die autochthone Rückenmuskulatur beidseitig angespannt, wird die Wirbelsäule gestreckt. Zieht sich nur eine Seite zusammen, neigt sich unser Oberkörper zur Seite. Die tiefen Rückenmuskeln sind von außen nicht sichtbar und können nicht bewusst kontrolliert werden. Sie reagieren innerhalb von Sekundenbruchteilen auf Lageänderungen, um unser Gleichgewicht halten zu können.

Bewegen wir uns zu wenig, wird auch die tiefe Rückenmuskulatur nicht ausreichend gestärkt. Dies führt zum Verkümmern und zu Verkürzungen der Gewebestränge.

Myogelosen

Ein angespannter Muskel bzw. Teil eines Muskels wird Myogelose oder auch Muskelhartspann genannt. In diesem Zustand sind auch die Blutgefäße im Muskel eingeengt, was zu einer schlechteren Entsorgung der Stoffwechselprodukte führt. Diese werden dann im Gewebe abgelagert und verursachen Schmerzen. Mit den Schmerzen und dem Druck werden die umliegenden Nerven gereizt, die die Muskulatur als Reaktion weiter anspannen lassen.

Unsere Muskulatur kann angespannt sein, obwohl wir meinen, entspannt zu sein.

Wirbelgelenke

Die degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen sind eine häufige Ursache für Rückenschmerzen. Besonders die kleinen Wirbelgelenke sind betroffen. Die Versorgung mit Nährstoffen ist abhängig von der Bewegung. Unsere Gelenke besitzen keine eigene Blutversorgung. Die Nährstoffe erhalten sie nur über die umgebende Gelenkflüssigkeit. Dieser Vorgang benötigt jedoch Bewegung, damit die Gelenke die Nährstoffe wie ein Schwamm aufnehmen können. Bei zu geringer oder einseitiger Belastung werden die Gelenke geschwächt und sind anfälliger für Verletzungen und Degeneration.

Facettengelenke

Jeder Wirbelkörper besitzt im hinteren Teil zwei Wirbelgelenke im oberen und unteren Bereich. Diese werden auch Facettengelenke oder Wirbelbogengelenke genannt. Über den oberen und unteren Teil der Facettengelenke sind die Wirbelkörper miteinander verbunden und ermöglichen die Bewegung. Durch starke Beanspruchung, einseitige Belastung oder Bewegungsmangel können diese Gelenke geschädigt werden. In der unmittelbaren Umgebung verlaufen viele sensible Nerven, die dadurch gereizt werden.

Spondylose

Besteht die Schädigung der Facettengelenke über längere Zeit, bilden sich knöcherne Verlängerungen der Gelenke aus, sogenannte Spondylophyten. Diese ragen in das umliegende Gewebe und können durch den Druck Schmerzen verursachen. Wachsen die oberen und unteren Teile der Spondylophyten zusammen, wird dies Spondylosis deformans genannt.

Osteochondrose

Schreitet die Schädigung voran, befällt der knöcherne Umbau auch den Wirbelkörper und den Knorpel. Die Bandscheibe verändert ihre Form und Elastizität. Dadurch verringert sich die Höhe zwischen den Wirbelkörpern. Die stärkere Belastung der Facettengelenke kann zu einer Spondylarthrose führen.

Spondylarthrose

Die Spondylarthrose wird auch Facettengelenksarthrose oder Facettensyndrom genannt. Bei dieser Erkrankung sind die Facettengelenke geschädigt. Besonders bei einer Höhenminderung der Bandscheiben werden die Gelenke stärker aufeinander gepresst. Die Gelenkkapsel schwillt schmerzhaft an.

Spinalkanalstenose

Wird durch den knöchernen Umbau der Nervenkanal eingeengt, spricht man von Spinalkanalstenose. In der Nähe der Facettengelenke laufen die Nervenwurzel zwischen den Wirbelkörpern heraus. Diese können durch den Umbau gereizt werden. Je nach betroffenem Abschnitt kann es zu einer Cervicobrachialgie, Ischialgie oder Lumbago kommen (s. Syndrome).

Bandscheiben

Zwischen den einzelnen Wirbelkörpern befinden sich die Bandscheiben. Sie bestehen zu einem großen Teil aus Flüssigkeit. So sind sie sehr elastisch und federn Stöße ab. Sie ermöglichen außerdem die Bewegung der Wirbelsäule. Unsere Bandscheiben werden wie die Gelenke über eine sie umspülende Flüssigkeit versorgt. Je mehr wir uns bewegen, desto besser ist die Versorgung mit Nährstoffen und Flüssigkeit. Bei zu geringer Bewegung werden die Bandscheiben geschwächt und können weniger Flüssigkeit aufnehmen. Dadurch verlieren sie die Elastizität und Volumen. Das Risiko für einen Bandscheibenvorfall steigt. Außerdem schrumpft die Wirbelsäule zusammen. Das reizt die Nerven, die zwischen den Wirbelkörper austreten. Die Wirbelgelenke (Facettengelenke) werden stärker belastet, reizen die umliegenden Nerven und verschleißen schneller.

Nerven

In der Nähe der Facettengelenke laufen viele kleine Nervenbahnen. Sind sie gereizt und schmerzen, spannen sich die umliegenden Muskeln (v.a. die tiefe Rückenmuskulatur) reflexartig stärker an. Dadurch werden einerseits die Wirbelkörper weiter aufeinander gepresst, wobei die schmerzhafte Reibung zunimmt. Andererseits führt die Anspannung zu einer Verringerung der Durchblutung und damit zu einer schlechteren Versorgung dieses Bereichs. Um aus dem Wechselkreis auszubrechen, sind gezielte Therapien notwendig.

Bauchmuskulatur

Die Bauchmuskulatur ist für die Entlastung der Wirbelsäule sehr wichtig. Durch das Anspannen der Bauchmuskeln erhöht sich der Druck in der Bauchhöhle. Die sogenannte Bauchpresse vermindert dadurch den Druck auf die Wirbelsäule. Atmen wir beim Heben von schweren Sachen tief ein und halten die Luft an, können wir die Belastung auf die Bandscheiben um 30 bis 50 Prozent senken. Die tiefe Rückenmuskulatur wird geschont und muss nur noch halb so viel arbeiten. Eine starke und gesunde Bauchmuskulatur ist aber die Voraussetzung.

Was führt zu Rückenschmerzen?

Häufig sind ungünstige Bewegungen oder einseitige Belastungen über längerer Zeit die Ursachen für Rückenschmerzen. Diese können plötzlich auftreten oder sich langsam entwickeln.

Langes Sitzen

Bewegungsarm verweilen wir lange in ungünstigen Sitzpositionen. Sei es im Auto, vor dem Fernseher oder am Schreibtisch. Die Nackenmuskulatur wird einseitig belastet und schrumpft, was zu Nackenverspannungen führt. Der große Lendenmuskel und die tiefe Rückenmuskulatur werden im Sitzen nicht gefordert und verkürzen sich mit der Zeit. Im Stehen ziehen dann die kürzeren Muskeln die untere Wirbelsäule in das Hohlkreuz. Die umliegenden Nerven und Muskeln der Wirbelsäule werden dadurch gereizt und der Druck auf die Bandscheiben nimmt zu.

Handy-Nacken

Stehen wir aufrecht, trägt unsere Nackenmuskulatur ca. 4 – 5 Kilogramm. Neigen wir unseren Kopf, um auf unser Handy zu schauen, nimmt die Belastung auf bis zu 30 Kilogramm zu! Auf Dauer beeinträchtigt das die Bandscheiben, reizt die Gelenke und führt zu schmerzhaften Verspannungen und Verschleiß.

Tablet-Schulter

Unsere Schulter ist unser beweglichstes Gelenk. Halten wir ein Handy oder ein Tablet lange Zeit in einer Position, wird die Schulter nicht Bewegt und fängt an zu schmerzen.

Veranlagung

Es gibt Menschen, die ihren Körper stark belasten und dennoch kaum Schmerzen haben. Ungünstige Positionen, schlechten Bewegungen und wenig sportliche Betätigung führt bei ihnen erst nach längere Zeit zu Beschwerden. Andere bekommen schon nach kleinen Belastungsfehlern erhebliche Symptome. Hier spielt wahrscheinlich die genetische Veranlagung eine große Rolle. Dem muss man sich stellen und umso mehr auf seinen Körper achten.

Wann zum Arzt?

Bleiben die Schmerzen nach ein paar Tagen weiterhin bestehen oder werden sie sogar stärker, lassen Sie sich von einem Arzt untersuchen. Insbesondere wenn

  • Sie Ihrem täglichen Ablauf wegen der Schmerzen nicht nachgehen können
  • Sie wegen der Schmerzen besorgt sind
  • Sie Schwierigkeiten haben, etwas zu bewältigen, was Ihnen sonst keine Probleme bereitete

Gehen Sie möglichst bald zum Arzt, wenn Sie folgende Symptome haben:

  • Taubheit oder Kribbeln in der Genital- oder Gesäßregion
  • Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder beim Stuhlgang
  • Brustschmerzen
  • Temperatur über 38°C (Fieber)
  • ungewollte Gewichtsabnahme
  • Schwellung oder Missbildung im Rücken
  • keine Besserung der Schmerzen in Ruhe oder Verschlechterung in der Nacht
  • Auftreten der Schmerzen nach einer Verletzung oder einem Unfall

Diese Zeichen sollten Sie ärztlich abklären lassen.

Tipps gegen Rückenschmerzen

Nach dem Büro nicht auf das Sofa

Es ist zwar sehr verlockend, aber der Körper braucht Bewegung. Werden die Muskeln nicht benutzt, verkürzen sie sich. Die verkümmerte Muskulatur kann unseren Körper nicht mehr stützen. Die Folge sind Schmerzen. Gehen Sie regelmäßig Spazieren oder Joggen. Schaffen Sie sich ein Ergometer oder Crosstrainer an, mit dem Sie z. B. abends beim Fernsehen trainieren können.

Während der Arbeit bewegen

  • Trotz ergonomischer Büromöbel sollten Sie sich immer wieder zwischendurch bewegen. Stehen sie auf und machen ein paar kurze Übungen. Dies ist auch für die Konzentration und die geistige Leistungsfähigkeit hilfreich.
  • Stellen Sie den Drucker in einen anderen Raum, damit Sie bei jedem Druckauftrag ein paar Schritte gehen können.
  • Stehen Sie zum Telefonieren auf und gehen umher.
  • Fahren Sie mit dem Fahrrad zur Arbeit.
  • Fahren Sie mit der Straßenbahn, bleiben sie frei stehen und gleichen die Bewegungen aus. Hierbei muss der Körper das Gleichgewicht halten und die tiefe Rückenmuskulatur wird so indirekt trainiert.

Achten Sie auf Ihren Körper

Schmerzt Ihr Rücken regelmäßig, wenn Sie den Einkauf aus dem Kofferraum heben? Oder tragen Sie Ihr Kind / Tasche / Tablet lange in einer Position? Versuchen Sie weniger Gewicht auf einmal zu tragen. Belasten Sie sich nicht einseitig und ändern Sie häufig die Position.

Bei leichten Schmerzen keine Pause

Schonen Sie sich bei leichten Schmerzen nicht. Moderates Bewegen hilft den Muskeln und Gelenken, sich zu regenerieren. Bei stärkeren Schmerzen sollten Sie aber vorsichtig sein. Melden Sie sich frühzeitig bei mir, damit aus einer Reizung keine Entzündung wird.

Nicht zu lange auf das Handy schauen

Beim Blick nach unten auf das Handy oder Tablet muss unsere Nackenmuskulatur ein vielfaches Gewicht tragen. Halten Sie das Handy nach oben vor das Gesicht und klemmen Sie es beim Telefonieren nicht zwischen Schulter und Ohr. Für lange Texte sollten Sie lieber einen Laptop oder PC nehmen. Wechseln Sie häufig den Arm, mit dem Sie das Gerät tragen.

Regelmäßige Übungen

Stellen Sie sich verschiedene Übungen zusammen, die Sie regelmäßig jeden Tag durchführen.

Entspannungsübungen

Schalten Sie auch mal ab und lassen den Alltag hinter sich. Lernen Sie Entspannungstechniken, um Stress und Anspannungen abzubauen. Nicht jede Methode ist für alle geeignet. Suchen Sie sich die Technik heraus, mit der Sie am besten zurechtkommen. Geeignet ist z. B.:

  • Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson
  • Yoga
  • Autogenes Training
  • Quigong

Einteilung der Syndrome

Nachfolgend werden unterschiedliche Begriffe klassifiziert dargestellt.

Halswirbelsäule: HWS-Syndrom

Ursache

funktionell: Fehlhaltung, eingeschränkte Beweglichkeit

degenerativ: Verschleiß; Spondylose (Umbau der Wirbelkörper mit Spondylophyten) und Spondylarthrose (Arthrose der Wirbelgelenke)

posttraumatisch: nach Unfall / Verletzung

Lokalisation

oberes HWS-Syndrom: Betreffen die Halswirbelkörper (HWK) 1 oder 2

mittleres HWS-Syndrom: Betreffen die HWK 3, 4 oder 5

unteres HWS-Syndrom: Betreffen die HWK 6 oder 7

Lokales HWS-Syndrom

Wird auch Cervicalsyndrom oder Zervikalsyndrom genannt.

Beschwerden: Bewegungseinschränkungen der HWS (steifer Nacken) und Muskelverspannungen (Myogelosen) an der Muskulatur von Schulter und Nacken. Ist die untere HWS betroffen, können Schmerzen zwischen den Schulterblättern auftreten. Abhängig von der Kopflage können Schulter- und Nackenschmerzen auftreten. Häufig kann ein genauer Schmerzpunkt angegeben werden. Es zeigt sich meistens keine Ausstrahlung des Schmerzes.

Ursachen: Störungen sind degenerativ oder funktionell.

Pseudoradikuläres oberes HWS-Syndrom

Wird auch Cervicocephalgie, Zervikozephalsyndrom, zervikozephale Neuralgie oder zervikozephales Syndrom genannt.

Beschwerden: Schmerzen strahlen in den Kopf aus (häufig eine Seite stärker, Abhängigkeit von Kopfposition), Schwindel (v.a. wenn Kopf in den Nacken gelegt wird), Ohrgeräusche, Sehstörungen, Schluckschwierigkeiten, Übelkeit.

Ursachen: Degenerative und funktionelle Störungen der oberen HWS und der Kopfgelenke.

Pseudoradikuläres unteres HWS-Syndrom

Wird auch Cervicobrachialgie, Zervikobrachialsyndrom, zervikobrachiale Neuralgie, Schulter-Arm-Syndrom oder zervikobrachiales Syndrom genannt.

Beschwerden: Schmerzen in den Arm ausstrahlend, Kribbeln und Taubheitsgefühl in den Fingern. Schonhaltung des Kopfes.

Ursachen: Verschleiß der unteren HWS.

Radikuläres unteres HWS-Syndrom

Beschwerden: Plötzliches Auftreten mit Fehlhaltung. Schmerzen in Bereich der Schulter, Daumen, Mittel- oder Ring- und Zeigefinger.

Ursachen: Meist durch eine Bandscheibe bedingt. Bei einem Bandscheibenvorfall (Diskusprolaps) ist Faserring verletzt und der Gallertkern tritt nach hinten oder seitlich aus. Je nach Richtung des Druckes zeigen sich die Beschwerden. Bei einer Bandscheibenvorwölbung (Diskusprotrusion) drückt der Gallertkern auf die Nerven, ohne dass der Faserring verletzt ist.

Posttraumatisches HWS-Syndrom

Bedeutung: Post = nach und Trauma = Verletzung, Unfall.

Beschwerden: Nacken- und Hinterkopfschmerzen mit Einschränkung der Beweglichkeit der Halswirbelsäule. Schwindel, Hör-, Seh-, Schluckstörungen, Übelkeit. In leichten Fällen treten die Beschwerden erst nach über einer Stunde nach dem Ereignis auf. Bei einem sofortigen Auftreten liegt ein schwere Verletzung vor.

Ursachen: HWS-Zerrung mit Dehnung von Bänder und Kapsel sowie Reizung der Nerven. Häufig nach Aufprallunfällen.

Schiefhals (Tortikollis)

Beschwerden: Starke Fehlhaltung des Kopfes. Einseitige Anspannung der Schulter-Nackenmuskulatur. Erhebliche Einschränkung der Beweglichkeit.

Ursachen: Angeboren, Folge einer einseitigen Schwäche von Hören oder Sehen, muskulär.

Brustwirbelsäule: BWS-Syndrom

Lokales BWS-Syndrom

Beschwerden: Schmerzen oder eingeschränkte Bewegung im BWS-Bereich.

Ursachen: Häufig durch Fehlhaltung, muskuläre Dysbalance, Bänderschwäche, Blockierung der Wirbelgelenke, knöcherne Degeneration (Ab- und Umbau), Tumore, entzündliche (auch rheumatische) Erkrankungen, Osteoporose.

Pseudoradikuläres BWS-Syndrom

Beschwerden: Ausstrahlende Schmerzen in den Brustbereich oder Oberbauch. Druckschmerz zwischen den Rippen, Schmerzen beim Einatmen.

Ursachen: Wie lokales BWS-Syndrom, Störungen der Rippen-Wirbel-Gelenke.

Radikuläres BWS-Syndrom

Beschwerden: Um den Brust- oder Bauchbereich ringförmig verlaufender, stechender Schmerz. Unabhängig von der Lagerung.

Ursachen: Spondylose, Tumore, Bandscheibenschäden, Gürtelrose (Zosterneuralgie).

Lendenwirbelsäule: LWS-Syndrom

Akutes lokales LWS-Syndrom

Wird auch als Hexenschuss oder Lumbago bezeichnet.

Beschwerden: Gürtelförmige oder lokale Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule, keine Ausstrahlung in die Beine oder Gesäß, ein- oder beidseitiger Muskelhartspann, leichte Vorneigung des Rumpfes als Schonhaltung, schmerzhafte Beugung des Oberkörpers.

Ursachen: Verhebungen (Kasten Wasser aus dem Kofferraum gehoben) mit Verschiebung der Bandscheibe, degenerative Veränderungen der Bandscheiben, Facettenirritationen, Reizungen des Iliosacralgelenks, Bandscheibenvorwölbung (Protrusion).

Radikuläres LWS-Syndrom

Wird auch Ischias, Ischialgie, Lumboischialgie, radikuläres Lumbalsyndrom, lumbales Wurzelsyndrom, Hexenschuss, Ischiassyndrom oder Radikulopathie genannt

Beschwerden: Ausstrahlung abhängig von der Höhe der Nervenreizung. Z. B. können bei L5 und S1 ausstrahlende Schmerzen vom Gesäß bis in die Beine vorhanden sein. Muskelschwäche, Kribbeln oder Taubheitsgefühl in den betroffenen Bereichen. Meist einseitig.

Ursachen: Bandscheibenvorfall oder Bandscheibenvorwölbung. Die Seite der Schmerzen weist auf die Richtung des Vorfalls.

Pseudoradikuläres LWS-Syndrom

Beschwerden: Häufig akut entstehende Schmerzen auf beiden Seiten, Ausstrahlung vom Rücken über das Gesäß in die Leiste oder zum Knie.

Ursachen: Reizung der Nerven der kleinen Wirbel- oder Kreuzdarmbeingelenke. Spondylarthrose, Facettengelenkarthrose, ISG-Blockierung, Bandscheibenprotrusion, Wirbelgleiten, muskuläre Dysbalance, Muskelverkürzungen.

Facettensyndrom

Wird auch Facettengelenkssyndrom, Facettengelenksyndrom, Wirbelgelenkverschleiß, Facettengelenkarthrose genannt. Wie die Namen schon vermuten lassen, handelt es sich bei den Facetten um die kleinen Wirbelgelenke, die bei degenerativen Prozessen (Verschleiß) gereizt sein können.
Beschwerden und Ursachen wie beim pseudoradikulären LWS-Syndrom mit Hüft- und Gesäßschmerzen. Selten Parästhesien (Kribbeln, Taubheitsgefühl).

ISG-Blockierung

ISG bedeutet Iliosacralgelenk und beschreibt das Kreuzdarmbeingelenk.

Beschwerden: Akute Schmerzen, meist mit pseudoradikulärer Ausstrahlung. Häufig gürtelförmiger Schmerz.

Ursachen: Sportliche Betätigung (Sprungtraining, Unebenheit im Boden beim Laufen), Fehlbelastung z. B. bei Beinlängendifferenz, muskuläre Dysbalance.

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